Ihr findet in diesem Artikel leider keinen Live-Mitschnitt aber dafür die Präsentationsfolien, einige Bilder sowie das offizielle Manuskript der Absolventenrede. Außerdem gibt es meine ganz persönliche Meinung zu der angestrebten Namensänderung des AMW-Studienganges.
So, nun habe ich es also schwarz auf weiß vor mir liegen. Ich habe mein Studium der Angewandten Medienwissenschaft an der TU Ilmenau offiziell mit dem akademischen Grad Diplom Medienwissenschaftler abgeschlossen. Am vergangenen Samstag war die feierliche Exmatrikulation. Im Moment sitze ich hier im Zug von Erfurt nach Berlin und es beginnt mir gerade erst bewusst zu werden, dass da gerade tatsächlich ein besonders wichtiges und äußerst schönes Kapitel meines Lebens soeben zugeklappt (ich sage bewusst nicht `geschlossen`) wurde.
Dabei ist es nicht mal so, dass das Ganze jetzt ganz plötzlich geschehen ist. Vielmehr habe ich mich die vergangenen zweieinhalb Jahre in einer Übergangsphase befunden. Denn damals habe ich Ilmenau verlassen und bin wegen meines Fachpraktikums nach Berlin gegangen; um dort die ersten Schritte im Berufsleben zu machen, um quasi Laufen zu lernen. Aber erst im vergangenen Jahr ist meine abschließende Diplomarbeit Sozialmediale Intereffikation entstanden, die in der Verteidigung im November 2010 gipfelte.
Der Anruf mit der Anfrage
Den krönenden Abschluss allerdings, den habe ich erst am vergangenen Wochenende erfahren. Und das Dank der TU Ilmenau selbst. Vor knapp zwei Wochen erhielt ich nämlich einen Anruf aus dem Prüfungsamt des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft ( IfMK). Mein erster Gedanke bei Entgegennahme des Anrufes war, dass man festgestellt hat, dass mir doch noch ein Schein oder eine Prüfungsleistung fehle und ich deswegen mein Diplom (noch) nicht erhalten würde. Mit der Frage, die mich allerdings tatsächlich erwartete, hatte ich nicht im Ansatz gerechnet. „Lieber Herr Rechlitz, würden Sie bitte auf der feierlichen Exmatrikulationsveranstaltung die offizielle Absolventenrede halten?“
Ich muss zugeben, im ersten Moment gingen mir tatsächlich mögliche
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Ausreden durch den Kopf, wieso ich diese Rede nicht halten könnte. Dann allerdings wurde mir bewusst, was das eigentlich für eine große Ehre darstellt und spätestens bei der Nachfrage „Würden Sie sich das zutrauen?“ brachen sämtliche Zweifel. „Natürlich traue ich mir das zu“. Zudem hatte ich einige Tage zuvor hier auf PorNoKratie.com große Töne gespuckt, indem ich mich als Botschafter der TU Ilmenau im Allgemeinen und des IfMK sowie des Studienganges Angewandte Medienwissenschaft (AMW) im Besonderen bezeichnete. Also sagte ich zu.
Viel Zeit um die Rede auszuarbeiten blieb mir nicht. Aber ganz ehrlich, viel Zeit benötigte ich auch nicht. Nachdem ich mir umgehend die Bestätigung einholte, dass ich keine traditionelle Rede, sondern eine Powerpoint-Präsentation halten sowie zusätzlich (natürlich) meine Mütze anbehalten dürfte, war in meinem Kopf schon deutlich, was ich erzählen möchte. Noch am selben Abend setzte ich mich zwei Stunden hin und Aufbau und Struktur der Präsentation standen fest. Die restliche Zeit war ich dann eigentlich nur noch damit beschäftigt, geeignete Bilder zu suchen und in Gedanken an Formulierungen und Ausdrucksweisen zu feilen.
Der Inhalt der Präsentation
Warum ich mich statt einer klassischen Rede für eine Powerpoint-Präsentation entschieden habe, ist eigentlich recht einfach und naheliegend. Denn tatsächlich mussten wir in unserem Studium in jedem Semester mehrere Präsentationen halten. Was wenn nicht eine Abschlussrede, die in Form einer Powerpointpräsentation gehalten würde könnte somit besser geeignet sein, die gängigen Klischees und Vorurteile anderer (technischer) Fachrichtungen gegenüber den „exotischen“ „Mädchenstudiengängen“ etwas zugespitzt auf den Punkt bringen?! Zudem wollte ich nicht nur diese Klischees bedienen, sondern auch gleichzeitig deutlich machen, dass wir AMW`ler damit sogar tatsächlich etwas relevantes gelernt haben.
Als ich dann mit den anderen Absolventen bei der feierlichen Exmatrikulation in der Ilmenauer Festhalle saß, war mir schnell klar, dass meine Präsentation vom sonstigen Rahmen etwas abweichen würde. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein relativ unkonventionelles Auftreten habe. Und das Wort „unkonventionell“ konnte die Veranstaltung ansonsten sicherlich nicht für sich in Anspruch nehmen. Das ganze lief recht traditionell ab. Zum Beginn mussten sich alle erheben, um den feierlichen Einmarsch seiner „Magnifizenz“ (der Rektor) und der Dekane zu würdigen, die allesamt in traditionellen Roben erschienen. Nach einer langen Rede des Rektors wurden schließlich (man sprach von 384 Absolventen) Promotionsurkunden sowie Bachelor-, Master- und Diplomzeugnisse überreicht und Preise und Auszeichnungen vergeben. Unterbrochen wurde das ganze nur einmal von einem Blockflöten-Quartett.
Absolventenrede 2011 @ TU Ilmenau
Die Stunde der Wahrheit
Es war also eine feierliche Exmatrikulation, wie man sie sich eigentlich klassischerweise vorgestellt hatte. Wie sollte meine Präsentation in diesen Rahmen passen? `Gar nicht` ist wohl die richtige Antwort. Aber vielleicht hatte auch gerade das mir letztlich in die Karten gespielt, weil alle wieder mit einer klassischen Rede und nicht mit einer bunten Powerpoint-Präsentation á la AMW gerechnet hatten. Wie dem auch sei, wer mich kennt, weiß, dass ich ein sehr selbstkritischer Mensch bin. Es kann immer alles besser gemacht werden. So würde ich auch sagen, dass meine „Rede“ sicherlich auch besser hätte sein können.
Aber eine Rede oder eine Präsentation ist letztlich immer auch/nur so gut, wie es das Publikum zulässt. Entscheidend ist nicht der Redner, sondern entscheidend sind die Zuhörer. Und ich muss sagen: Das Publikum war fantastisch! Es hat richtig großen Spaß gemacht, dort oben auf der Bühne zu stehen, meine kleine Powerpoint-Präsentation mit den vielen bunten Bilder zu zeigen und ein bisschen was über meine Zeit und meine Eindrücke von Ilmenau zu erzählen. Ich hätte wirklich nicht im Traum damit gerechnet, dass das Publikum derart mitgeht. Viel eher hatte ich mit viel Nasenrümpfen und schüttelnden Köpfen gerechnet. Das aber stattdessen Lacher und Klatschen kamen, hatte mich nicht nur überrascht, sondern sogar sehr gefreut. Es war in der Tat eine Ehre für mich, in diesem Rahmen zu sprechen, ich möchte mich hierfür bei den Verantwortlichen der TU Ilmenau sowie beim Publikum herzlichst bedanken, ihr ward klasse! Mein direkter Abgang von der Bühne sollte demnach auch vermitteln, dass der Applaus nicht mir, sondern vielmehr allen Absolventen, der TU Ilmenau, den bereits im Vortrag genannten Menschen sowie dem Publikum selbst gebührte.
Live-Mitschnitt gesucht!!!
Leider gibt es keinen offiziellen Mitschnitt der Absolventenrede. Falls allerdings doch irgendjemand eine Aufnahme davon organisieren könnte, wäre ich sehr sehr dankbar!
Ganz ehrlich, wenn ich sage, dass ich eine tiefe und nachhaltige Verbundenheit mit der TU Ilmenau, aber insbesondere mit dem IfMK oder dem Studiengang der Angewandten Medienwissenschaft fühle, dann ist das nicht einfach nur so dahergesagt. Das meine ich in der Tat ehrlich und ohne Übertreibung. Und wenn ich aktuellen Studenten, die ich auf WG-Partys kennenlerne oder die sich via Social Media mit mir in Verbindung setzen, sage, dass sie sich bei Fragen oder Problemen an mich wenden können, dann meine ich das ebenso ehrlich. Es ist nicht nur so, dass die Studierenden selbst die besten und glaubwürdigsten Botschafter der TU Ilmenau sind, sondern, dass auch jedes interessante Projekte, jede positive Meldung über ein Forschungsthema und jede Veröffentlichung die Reputation aller Studenten und Alumni nachhaltig stärkt. Wenn also die nachfolgenden Generationen der Studierenden erfolgreich sind, dann wirkt deren Reputationsgewinn nicht nur auf den Studiengang und die Universität zurück, sondern strahlt damit auch gleichzeitig wieder indirekt auf unser aller Reputation positiv ab.
Was ich damit sagen will: Es muss im Interesse jedes einzelnen AMW-Studenten (man möge mir verzeihen, dann ich mich hier aus persönlichen Gründen insbesondere auf AMW beziehe, das gilt natürlich für sämtliche Studiengänge) sein, dass unsere Nachfolger die bestmögliche Ausbildung erhalten und eigene qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeiten und Projekte erfolgreich auf die Beine stellen, weil wir selbst davon wiederum profitieren. Aus diesem Grund liegt es an uns Absolventen und Alumni, den Kontakt zu den Studierenden, dem IfMK und der TU Ilmenau nicht abreißen zu lassen, sondern vielmehr diese zu unterstützen und zu fördern. Wenn nicht schon aus Nächstenliebe, dann wenigstens alleine schon aus purem Eigeninteresse… 😉
Umbennung des AMW-Studienganges?!
Damit möchte ich auch auf eine weitere Sache zu sprechen kommen, die mir ebenfalls sehr am Herzen liegt. Und zwar hatte Prof. Schweiger in seiner gestrigen Ansprache an die AMW-Absolventen angekündigt, sich für eine Umbenennung des Studienganges „Angewandte Medienwissenschaft“ einzusetzen. Offiziell heißt es zwar, dass dies aktuell „lediglich diskutiert“ würde, aus dem Umkreis des IfMK ist allerdings deutlich zu vernehmen, dass es nicht nur bei Diskussionen handelt, sondern die Bestrebungen der Namensänderung intensiv vorangetrieben werden.
Ich bin über die Überlegungen innerhalb des IfMK seit einiger Zeit informiert, habe mich allerdings bisher mit öffentlichen Stellungnahmen bewusst zurück gehalten. Mit der am Samstag vorgenommenen öffentlichen Thematisierung der Initiative durch Prof. Schweiger innerhalb der offiziellen Rede an uns Absolventen, sehe ich mich allerdings direkt angesprochen. Außerdem wurde uns nahegelegt, unsere nachhaltige Verbundenheit auch in einer finanziellen Unterstützung Ausdruck zu verleihen. Unabhängig der Frage, ob die Thematisierung der angesprochenen Bestrebungen und der finanziellen Bittstellung in dieser Rede womöglich etwas zu direkt formuliert wurden, so sind dies in meinen Augen zwei Punkte, die sich meiner Meinung nach gegenseitig beeinflussen – und die zudem für die oben angesprochene Reputation von uns Alumni und der Studierenden fundamental sind.
Die Marke AMW
Möge eine Anpassung des Namens von „Medienwissenschaft“ hin zu „Kommunikationwissenschaft“ oder „Kommunikations- und Medienwissenschaft“ unter streng wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu argumentieren sein, so bin ich dennoch dagegen. Meiner Ansicht nach wurde über das vergangene Jahrzehnt hinweg mit AMW ein Studiengang geschaffen, der inhaltlich und qualitativ in Deutschland seines gleichen sucht. Der Name „Angewandte Medienwissenschaft“ wird mit dieser Kompetenz und fachlich hochwertigen praxisorientierten Ausbildung assoziert. Im Grunde genommen ist dem IfMK gelungen, mit dem AMW-Studiengang sowie dem zugehörigen Namen eine Marke zu schaffen, die heutzutage deutschlandweit etabliert ist.
Ich wage zu bezweifeln, dass die bisher erworbene Reputation, die mit AMW verbunden wird, durch einen Namenswechsel nachhaltig konserviert und übertragen werden kann. Wenn ich weiter oben schreibe, dass es im Interesse jedes AMW-Alumni sein muss, die nachfolgenden Studentengernerationen zu unterstützen und zu fördern, dann hat das auch mit dem Grund zu tun, dass mit jedem Erfolg die Reputation des Markennamens „Angewandte Medienwissenschaft“ weiter wächst. Umgekehrt heißt dies, dass heutige Absolventen der AMW die eigene Reputation durch die Aufwertung der Reputation des Studienganges KW oder AKW nicht weiter aufwerten können. Darüber hinaus möchte ich die nachhaltige Identifikationsfrage stellen, wenn auf einmal durch eine Namensänderung ein vermeintlich anderer Studiengang aufgesetzt wird.
Die Interessen der Betroffenen wahren
Warum ich mich dieser Sache hier annehme und sie im Rahmen des vorliegenden Artikels anspreche liegt auf der Hand. Die TU Ilmenau hat mich dazu eingeladen, stellvertretend für die Absolventen meines Jahrganges auf der Exmatrikulationsveranstaltung ein paar Worte zu sagen, und das Leben und das Studium in Ilmenau Revue passieren zu lassen. Ich sehe mich deswegen auch in der Pflicht, die Interessen der Alumni (und Studierenden) an dieser Stelle offen anzusprechen (auch wenn ich nicht im Entferntesten ihr Sprecher bin!), was die geplante Namensänderung anbelangt. Man möge zumindest die Studierenden und Alumni in die etwaigen Diskussionen mit einbeziehen (wieso muss ich gerade an Stuttgart21 denken…?), weil es diese auch unmittelbar betrifft! Sollten letztlich alle relevanten Akteure gemeinsam zu dem Ergebnis kommen, dass eine Namensanpassung vorgenommen werden sollte, bin ich bereit diese Entscheidung zu akzeptieren!
Ohnehin sollten Fehler nicht zwei Mal hintereinander gemacht werden. Die Umstellung von Diplom auf Bachelor sehe ich bis heute sehr kritisch und halte sie für nicht im Interesse der Studierenden! Ich bitte die Initiatoren der angestrebten Namensänderung deswegen hiermit sich ihrer Verantwortung für die Reputation der Studierenden, der Alumni sowie des AMW-Studienganges bewusst zu sein. Wer die Studierenden der TU Ilmenau kennt, der weiß um die Verbundenheit und den Zusammenhalt untereinander. Schließlich ist dies mitunter das, was das Studium in Ilmenau ausmacht. Wir sind bereit, uns gegen eine etwaige Namensanpassung zu organisieren. Reißt nicht einfach ein, was wir in vielen Jahren alle gemeinsam aufgebaut haben.
Das offizielle Manuskript der Rede
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Absolventen,
Liebe TU-Angehörige,
Liebe Gäste,wenn ich eines in meiner Zeit hier in Ilmenau sicherlich nicht gelernt habe, dann ist es die Sache, wie man eine Rede schreibt oder wie man eine Rede hält. Ich bin da ganz ehrlich: Das kann ich nicht. Mit dem Gang in die Politik wird es damit wohl etwas schwierig. Aber ganz ehrlich, ich hab auch nicht Politik studiert, sondern ich habe Angewandte Medienwissenschaft studiert. Hier an der TU in Ilmenau. Und da habe ich ganz andere Sachen gelernt. Zum Beispiel habe ich nämlich gelernt, wie man eine Powerpoint-Präsentation bastelt. Und ich habe gelernt, wie man so viele schönen bunte Bilder in eine Powerpoint-Präsentation rein haut, dass im Endeffekt alle nur noch gebannt auf die Bilder starren und keiner mehr darauf achtet, was ich eigentlich so erzähle. Aber ich habe noch ein paar andere Sachen gelernt. Ich habe zum Beispiel gelernt, dass man niemals „nie“ sagen sollte.
Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich im Sommer 2004 die Zulassung für Ilmenau bekommen habe. Ilmenau? Nie gehört. Ich wusste im ersten Moment wirklich nicht viel damit anzufangen, hatte keine Bilder im Kopf. Also hab ich mir gedacht, `schau ich mir das doch mal an`. Ich hab meine Sachen gepackt, das Auto meiner Eltern geschnappt und mit rüber nach Ilmenau gefahren. Dort bin ich ein bisschen spazieren gegangen. Ich bin durch die Pörlitzer Höhe gelaufen, wunderschön. Ich bin über den Stollen gegangen, genauso schön. Ich bin zwischen den Wohnblöcken auf dem Campus am Ehrenberg gelaufen und ich stand schlussendlich oben vor dem heutigen Humboldtbau, hab runter auf die Stadt geschaut, mit dem Kopf geschüttelt und gesagt: `Ehrlich, ich geh überall hin, aber ich geh nie im Leben nach Ilmenau`. Ich hab meine Sachen gepackt, ins Auto geschmissen und bin wieder nach Hause gefahren. Ich hab eine Nacht drüber geschlafen. Und ich bin doch nach Ilmenau gegangen. Und hier habe ich auf einmal eine ganz andere Stadt kennengelernt, ich hab die schönen Seiten von Ilmenau entdeckt. Ich hab aber auch das Drumherum entdeckt; die Natur, den Thüringer Wald; ich war oben auf dem Kickelhahn. Und ich hab festgestellt, dass der Campus, der mich beim ersten Besuch nicht so wirklich überzeugen konnte, der auf mich ziemlich trist gewirkt hatt, eigentlich ziemlich bunt, facettenreich und voller Leben ist.
Und ich habe etwas über Geschichten und Phrasen gelernt. Damals in der Einführungsveranstaltung hatte uns ein Professor versucht zu erklären, wie man Ilmenau findet, wie man nach Ilmenau kommt. `Das ist ganz einfach: Ihr steigt bei strahlend schönem Sonnenschein in Erfurt in den Zug und fahrt nach Süden, Richtung Thüringer Wald. Dann ungefähr auf Höhe von Arnstadt beginnt auf einmal das Wetter umzuschlagen. Es wird dunkel; die Wolken ziehen sich zusammen; es wird trüb; es wird neblig. Je weiter ihr Richtung Süden fahrt, desto dichter wird der Nebel. Und genau dann, wenn der Nebel so dicht ist, dass ihr draußen gar nichts mehr sehen könnt, dann wisst ihr, dass ihr in Ilmenau angekommen seid. ` Soll ich Ihnen was sagen? Er hatte voll und ganz Recht, es ist wirklich so. Im Oktober. Oder im November. Und ja, auch der Winter ist so, wie man es sich immer erzählt. Der Winter in Ilmenau ist hart und kalt, es gibt sehr viel Schnee. Aber ganz ehrlich, in Ilmenau hatte ich auch gleichzeitig die schönsten Sommer meines Lebens erlebt. Beim Grillen am See; beim Chillen im Park; oder einfach nur beim Joggen im Wald.
Aber ich habe auch etwas über Beziehungen gelernt. Über solche. Und solche. Ich habe gelernt, dass man auf einer Insel zusammenrücken muss, dass das nur funktionieren kann, wenn man sich arrangiert, wenn man sich aufeinander einlässt. Und ganz ehrlich, Ilmenau ist eine Insel. Wir haben nicht viel drum herum, außer Wald. Erfurt, die nächste große Stadt, ist eine Stunde mit dem Zug entfernt. Aber ich glaube genau das ist es, was Ilmenau ausmacht. Man rückt zusammen, man lässt sich aufeinander ein. Man schafft Beziehungen. Dadurch bildet sich Teamgeist. Man lernt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, etwas aufzubauen. Es bilden sich Freundschaften. Wenn ich heute in anderen Städten in Deutschland unterwegs bin – Hamburg, Berlin, München oder Stuttgart, egal wo – und jemanden kennenlerne, der aus Ilmenau kommt, der ebenfalls hier an der TU studiert hat, dann ist man gleich „so“. Ilmenau verbindet nachhaltig.
Aber ich habe nicht zuletzt auch etwas über mich selbst gelernt. Ich habe nämlich gelernt, dass man fast alles im Leben erreichen kann, wenn man nur die Chancen und Möglichkeiten nutzt, die sich einem bieten. Und ganz ehrlich, Chancen und Möglichkeiten, die bieten sich einem in Ilmenau ohne Ende. Zum einen natürlich in der Lehre und in der Forschung, die meiner Meinung nach exzellent ist. Aber die bieten sich einem vor allen Dingen in den vielen praktischen Projekten, zum einen innerhalb des Studiums, aber ganz besonders in den praktischen Projekten außerhalb davon. Das ist nicht selbstverständlich, ich glaub das ist uns nicht immer ganz bewusst. Deswegen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen – und ich nehme es mir jetzt einfach mal heraus, für alle Absolventen, Alumni und Studenten zu sprechen – deswegen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um von unserer Seite aus einmal `Danke` zu sagen. Danke den Professoren und Dozenten, die für die Lehre und die Forschung verantwortlich sind und uns Wissen vermitteln. Danke aber auch ganz besonders den vielen Angestellten und Mitarbeitern im Hintergrund, ohne die ein solch komplexes Konstrukt wie die TU Ilmenau gar nicht funktionieren würde. Ich denke da an die Menschen in den Prüfungsämtern, in den Sekretariaten oder den unzähligen Büros und Abteilungen. Ich denke aber auch an die Menschen, die uns in der Mensa mit Essen versorgt haben; die Menschen im Rechenzentrum, in der Bibliothek; aber auch die die Hausmeister oder diejenigen, die dafür gesorgt haben, dass die Technik funktioniert. Ein ganz besonderer Dank – und das liegt mir wirklich am Herzen – geht an die vielen Studentinnen und Studenten, die sich abseits ihres Studiums freiwillig engagieren. Diejenigen, die ihre Chancen und Möglichkeiten, die ich vorhin angesprochen habe, nutzen. Diejenigen aus den Clubs, die uns schöne Abende bereitet haben; diejenigen, die sich bei iSTUFF oder beim hsf engagiert und uns unterhalten haben; diejenigen, vom Hochschulfilmclub, die uns schöne Kinoabende geboten haben; diejenigen, die sich im StuRa oder anderen Organisationen für die Interessen der Studierenden eingesetzt haben. Das sind die, die Ilmenau erst mit Leben füllen. Das sind diejenigen, die Ilmenau zu dem machen, was es ist: einmalig.
Ich bin vor zweieinhalb Jahren nach Berlin gegangen, um dort mein Praktikum zu machen. Ich bin in Berlin hängen geblieben und arbeite seither. Und wissen Sie was? Ich habe seither den schönsten Job der Welt! Warum? Ich arbeite seit zweieinhalb Jahren für eine Kampagne, die bei westdeutschen Schülern und Studieninteressierten Vorurteile abbauen soll, die diesen den Hochschulstandort Ostdeutschland, die ostdeutschen Universitäten nahebringen soll. Das heißt auf Deutsch, ich werde dafür bezahlt, von Ilmenau zu erzählen, von Ilmenau zu schwärmen; meine Geschichten, Eindrücke und Erfahrungen, die ich während meines Studiums hier an der TU Ilmenau gemacht habe, weiterzugeben. Und wissen Sie, was das schönste an der ganzen Sache ist? Ich muss mich dafür nicht verstellen, ich muss nicht lügen, ich muss nicht schauspielern, ich muss mir nichts an den Haaren herbeiziehen. Denn das ist das, wie ich Ilmenau erlebt habe. Das ist das, wie ich Ilmenau in Erinnerung behalten werde.
Ich bin aufgewachsen in Tübingen, das ist im Südwesten. Ich lebe in Berlin, das ist im Nordosten. Aber ich bin und bleibe ein Ilmenauer. Vielen Dank.
+++ UPDATE 1 +++
Die MT-Absolventin Janine Liebal sowie die beiden AMW-Absolventen, heutigen wissenschaftlichen Mitarbeiter und Vertreter des Web-Büro am IfMK, Oliver Klosa und Marcel Kirchner, haben am Dienstagnachmittag ein “Plädoyer für AMW“ publiziert! Dort heißt es u.a.
3. AMW ist nicht einfach ein Name sondern vielmehr eine etablierte Marke, die deutschlandweit mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat – Tendenz steigend. An dieser Stelle sollte bedacht werden, dass unseren Alumni in den unterschiedlichsten (Medien-)Unternehmen der Name AMW durchaus im Gedächtnis geblieben ist und darüber hinaus bei Einstellungsgesprächen auch zunehmend Beachtung findet. Tatsächlich suchen Unternehmen gezielt nach AMWlern und in manchen Unternehmen (es gibt Fallbeispiele in Wolfsburg und Berlin) wurden bereits inoffiziell so genannte “AMW”-Abteilungen gegründet. Diese Absolventinnen und Absolventen entscheiden in der Zukunft maßgeblich auch über finanzielle Unterstützungen von Vorhaben in und rund um den Studiengang und sollten daher nicht außer Acht gelassen werden!
4. Ein Titel wie z.B. “Angewandte Kommunikationswissenschaft und Medien” würde zwar weiterhin das geliebte “Angewandte” beinhalten aber der hohe Stellenwert der Medien geht unserer Ansicht nach hier verloren. An dieser Stelle sollte nochmal deutlich gemacht werden, dass viele AMWler tatsächlich bei uns studieren, weil sie sich für die “Medien” im Titel entscheiden, da Ihnen eine Unterscheidung der Medien- von der Kommunikationswissenschaft zu Beginn und sogar während ihres Studiums kaum geläufig ist. Außerdem wollen wir hervorheben, dass an der TU auch immer von drei MEDIENstudiengängen gesprochen wird (siehe 3-Säulen-Modell).
+++ UPDATE 2 +++
Und auch die AKW-Befürworter melden sich jetzt zu Wort. Martin Emmer, ehemals wissenschaftlicher Assistent am IfMK und heute Vertretungsprofessor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat am Dienstagabend in seinem Blog den Artikel „Meine Sicht auf das AMW-Problem“ veröffentlicht.