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La Otra: Aufbau eines autonomen Gesundheitssystems in Mexiko – „Cambiar el mundo sin tomar el poder“

Die Andere Kampagne unter Federführung der EZLN hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass die Bekämpfung von Armut, fehlender Bildung und Elend nicht ausschließlich über liberale Wirtschaftsmaßnahmen und von Regierungsseite erfolgen muss, sondern dass in einer autonomen Bewegung unter Umständen sogar mehr Kraft, Wille und Kompetenz steckt, um diese Mammutaufgaben zu bewältigen.

Der Aufbau eines alternativen Gesundheitssystems im mexikanischen Bundesstaat Chiapas wurde erforderlich, weil die meisten indigenen Gemeinden keinen oder nur sehr erschwerten Zugang zum mexikanischen Gesundheitssystem bekommen. Dies begründet sich zum einen durch eine diskriminierende Politik, aber ist auch auf die Tatsache zurück zu führen, dass viele indigene Gemeinden weit entfernt sind von den großen städtischen Zentren, in denen sich der Großteil der medizinischen Versorgung befindet.

Gesundheit & medizinische Betreuung gewährleisten

Um den Menschen auf den Dörfern allerdings eine medizinische Grundversorgung gewährleisten zu spy apps for iphone können, haben die Zapatisten ein eigenes autonomes Gesundheitssystem etabliert, dass sich besonders um die indigene Bevölkerung kümmert. Betreut werden diese von eigen ausgebildeten GesundheitspromoterInnen.

Das Zweite Encuentro berichtet über Erfolge

Im vergangenen Monat fand das zweite Treffen zwischen den Zapatisten und den Völkern der Welt statt. Vom 20. bis zum 28. Juli 2007 fanden sich sowohl Abgeordnete der Anderen Kampagne, wie auch Menschen der zapatistischen Gemeinden und Abgesandte von sympathisierenden Bewegungen aus aller Welt im mexikanischen Bundesstaat Chiapas zusammen, um die Pläne und Ziele der Anderen Kampagne und auch ihre bisherigen Erfolge zu erörtern.

Ein Thema des Treffens war die gesundheitliche Versorgung der indigenen Bevölkerung. In Zusammenarbeit mit teilweise hochqualifizierten Gesundheitspromotern wurde in den vergangenen Jahren ein alternatives Gesundheitssystem in Chiapas aufgebaut, dass sich einer Verbesserung der medizinischen Grundversorgung der Menschen in den zapatistischen Gemeinden verschrieben hat.

Erfolgreicher Aufbau eines Gesundheitssystems

Mittlerweile verfügt man unter anderem über eine Klinik mit Operationsraum, zahlreiche Mikrokliniken sowie über mehrere Gesundheitszentren und eine eigene Optikerwerkstatt zur Herstellung von Linsen. Damit ist es der zapatistischen Bewegung gelungen, innerhalb weniger Jahre ein breites autonomes Gesundheits-System aufzubauen, das eine medizinische Grundversorgung der indigenen Bevölkerung gewährleisten kann.

Die Gesundheitspromotoren selber verfügen über eine Qualifikation, die es ihnen erlaubt, sowohl Frauen wie auch Männer medizinisch zu beraten und zu behandeln. Ein Umstand, der nicht ganz selbstverständlich ist, da es gerade für die weibliche Bevölkerung oftmals an kompetentem Fachpersonal mangelt.

Grundversorgung durch ausgebildetes Personal

Die Promotores de salud gelten als „Basis des zapatistischen Gesundheitssystems“. Nachdem research paper over capital punishment sie von ihrer zapatistischen Gemeinde gewählt wurden, gelten sie als lokale Verantwortliche für buy an essay online die Gesundheit der dort lebenden Menschen. Die zweijährige Grundausbildung befähigt sie dazu, hauptsächlich in der Gesundheitsprävention tätig zu sein. So gehören Impfungen und Aufklärung der indigenen Bevölkerung zu den Hauptaufgaben der GesundheitspromotorInnen. Aber auch 90% der auftretenden Erkrankungen können von diesen erfolgreich behandelt werden.

Die GesundheitspromoterInnen selber stammen größtenteils ebenfalls aus den indigenen Dörfern, in denen sie tätig sind. Ihre Dienste stehen grundsätzlich allen Menschen zur Verfügung, ganz gleich ob die Patienten der zapatistischen Bewegung angehören oder nicht!

“Gesundheit für Alle!“

Ihr medienwirksames und friedfertiges Auftreten hat der EZLN und der Anderen Kampagne nicht nur Zuneigungen in Mexiko eingebracht. Sympathisierende Menschen und Organisationen aus aller Welt unterstützen den Kampf der Zapatisten gegen die Armut und den Mangel der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas.

In Deutschland hat Peter Clausing – spy app der auch den deutschen Informationsverteiler Chiapas98 aufgebaut hat – vor einigen Jahren das Projekt „Salud para tod@s“ gegründet. Dort hat man sich zum Mindestziel gesetzt über einen Zeitraum von vier Jahren den Aufbau des zapatistischen Gesundheitssystems in der Zona Norte in Chiapas mit jährlich 4000 € zu unterstützen.

Leistung für die Gemeinschaft

Das Geld wird hauptsächlich für die Ausbildung der Gesundheitspromotoren verwendet. Hievon wurden in den vergangenen Jahren bereits mehrere Hundert ausgebildet. Mittlerweile ist eine Vielzahl von ihnen hauptsächlich in einfachen Gesundheitsstationen (Casas de Salud) in den indigenen Gemeinden tätig.

Die Arbeit der Gesundheitspromoter basiert auf dem Cargo-Prinzip. Das heißt, dass die Promoter – ähnlich wie bei BildungspromotorInnen oder tracer mobile phone spy dem Vorsitzenden einer Kaffeekooperative – unentgeltlich arbeiten. Lediglich durch Beschluss einer Gemeinde und auf Verpflichtung dieser gegenüber werden sie eingesetzt. Die GesundheitspromoterInnen dieser Stufe verfügen allerdings lediglich über eine medizinische Grundausbildung, welche allerdings mit Hilfe weiterer Förderprogramme kontinuierlich ausgebaut werden soll.

Näher an den Bedürfnissen der Menschen

Zwar hat auch die mexikanische Regierung in den vergangenen Jahren vermehrt in das staatliche Gesundheitssystem investiert. cell phone voicemail spy Allerdings ist dieses Engagement auf die Initiative der zapatistischen Bewegung zurück zu führen. Und auch wenn das autonome System an einigen Stellen sicherlich seine Mängel hat, so spricht der Umstand, dass ein Großteil der Patienten, die das zapatistische Gesundheitssystem in Anspruch nehmen, sogar freiwillig der staatliche Medizinversorgung den Rücken zu drehen, durchaus für die Zapatistas.

Ein (Gesundheits-) System in autonomer Selbstverwaltung, getragen von dem Wind von unten, es ist möglich!

„Die Welt verändern, ohne spy gadgets mobile phone die Macht zu übernehmen“: Der Politikwissenschaftler John Holloway, der seit 1993 an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP) in Puebla, Mexiko, lehrt, zum Nein angesichts der Gesellschaft in der wir leben. (kanalB)

bluejax
Rottenburg, den 16. August 2007

Quellen und Links:
http://www.sipaz.org/data/chis_de_02.htm
http://galeria.ezln.org.mx/
http://www.narconews.com/Issue46/artikel2743.html
MZZ_9047
http://5ev.de/mehr/index_20051005194914.html
http://www.chiapas98.de/
http://www.oeku-buero.de/veroeff/inf66/22mxsalud.html
http://www.amazon.de/Welt-ver%C3%A4ndern-ohne-Macht-
%C3%BCbernehmen/dp/3896915142/ref=sr_1_1/303-6195570-
2460206?ie=UTF8&s=books&qid=1187272856&sr=8-1
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Holloway
http://kanalb.org/topic.php?clipId=96#Clip

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